Um 6 Uhr fiel am Montag der Startschuss: Das neue Amazon Logistikzentrum im Gewerbegebiet Barmke ist am Netz. 600 bis 900 Lkw pro Woche sollen von dort aus künftig andere Logistikstandorte des Konzerns in ganz Europa ansteuern.
Die ersten Mitarbeitenden seien schon um 5 Uhr vor Ort gewesen. „Das zeigt, dass sie auch aufgeregt waren und sich freuen“, sagte Standortleiterin Jasna Rethmann den Helmstedter Nachrichten (HN). An sechs Tagen, 24 Stunden, werde künftig gearbeitet, so die 34-Jährige.
Amazon hat in Helmstedt nach eigenen Angaben bereits 1100 Menschen angestellt, die meisten aus Helmstedt und der Region. Rund 1000 von ihnen arbeiten im Bereich Lager und Versand als Hilfskräfte. 400 Mitarbeitende werden noch gesucht, neben Versandmitarbeitenden unter anderem auch noch Techniker. Angelernt werden die Versand-Kräfte innerhalb von 14 Tagen. Sie verdienen laut Amazon zunächst 12,22 Euro pro Stunde, arbeiten 37,5 Wochenstunden und ihr Gehalt steigt automatisch, nach zwei Jahren verdienen sie 2750 Euro brutto und profitieren von weiteren diversen Zusatzleistungen, etwa für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, außerdem erhalten sie Mitarbeiteraktien.
In der riesigen Halle – sie ist mehr als sechs Fußballfelder groß – wird vor allem im Erdgeschoss gearbeitet. Darüber laufen in zwei Etagen Förderbänder – insgesamt 15 Kilometer. Pakete kommen per Lkw an, werden gescannt, wenn nötig geöffnet, dann werden die Pakete oder die einzelnen Waren darin weitergeschickt an die Logistikzentren, die den einzelnen Kunden direkt bedienen. Das Umverteilzentrum sortiert also vor, verteilt und sorgt für Nachschub in den Amazon-Lagern beziehungsweise großen Logistikzentren. Davon hat der US-amerikanische Versandhändler deutschlandweit 17 Stück, plus zwei Verteilzentren.
Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert (CDU) erklärte am Montag auf Anfrage der HN: „Ich halte die Ansiedlung für sehr wichtig, da auch niederschwellige Arbeitsplatzangebote gemacht werden. Dies bietet Chancen für Personen, die bisher am Arbeitsmarkt wenig Chancen hatten.“ Helmstedt erwartet zudem höhere Gewerbesteuereinnahmen durch die Ansiedlung des US-Versand-Riesen. Amazon hat nach eigenen Angaben Buslinien gemeinsam mit einem Verkehrsbetrieb eingerichtet, die zu Schichtzeiten fahren. Sie sind auch nutzbar von Nicht-Amazon-Beschäftigten.