Braunschweig (red). „Die Vorfreude ist auf jeden Fall groß. Es war schade, dass wir in der vergangenen Woche nicht spielen konnten“, sagt Eintracht Braunschweigs Cheftrainer Michael Schiele vor dem Heimspiel gegen den Halleschen FC (Samstag, 14 Uhr, Eintracht-Stadion und live bei NDR/MDR und Magentasport).
Wegen der Corona-Fälle beim Gegner war der Jahresauftakt in der 3. Fußball-Liga bei Viktoria Berlin ins Wasser gefallen. Stattdessen testeten die Löwen in Wolfsburg gegen VfL-Kooperationspartner SKN St. Pölten.
Dass dies die letzte pandemiebedingte Absage für die Eintracht war, erwartet Schiele nicht: „Ich glaube, die ganze Corona-Situation wird uns noch einige Wochen begleiten. Wir hatten selbst mit positiven Testergebnissen zu kämpfen. Das Thema wird sich noch ziehen, wir können mittlerweile wieder fast aus dem Vollen schöpfen. Wir freuen uns schon seit einer Woche, dass wir wieder beginnen können. Die Mannschaft ist heiß, die Stimmung ist gut. Wir hoffen, positiv ins neue Jahr starten zu können.“
Der kommende Gegner, der Hallesche FC, durfte 2022 ebenfalls noch nicht ins Geschehen eingreifen, was die Vorbereitung zusätzlich erschwert. Es gab kaum Videomaterial für die Analyse. Und kurz vor Weihnachten wechselte das Team aus Sachsen-Anhalt den Trainer. André Meyer, Bruder des ehemaligen Eintracht-Coaches Daniel Meyer, ist nun in Halle verantwortlich.
Schiele sagt: „Ich erwarte auf jeden Fall eine etwas andere Herangehensweise als in der Vergangenheit. Ein neuer Trainer entfacht eine neue Euphorie, sie wollen schneller und aggressiver spielen. Ich denke, das werden wir am Samstag hier auch sehen, wir werden die Mannschaft darauf einstellen müssen. Wir haben aus verschiedenen Vorbereitungsspielen einige Szenen bekommen und wissen auch aufgrund von Corona nicht, mit welchem Personal die Gäste kommen werden. Terrence Boyd hat zuletzt mit dem Training ausgesetzt, der ist natürlich ein wertvoller Spieler bei Halle. Zudem haben sie mit Michael Eberwein einen der Top-Torjäger der Liga. Da müssen wir höllisch aufpassen. Wir sind aber dennoch in einer Situation, in der wir auf uns schauen können und müssen, wir wollen unser Spiel durchdrücken.“
An ein großes Abtasten glaubt der Coach aber nicht: „Bei uns ist immer Intensität drin, der Gegner will das auch vermehrt in sein Spiel bringen. Ich erwarte Halle aktiv, sie wollen uns Anlaufen und sehr viel Fußball mit wenig Kontakten spielen. Darauf sind wir vorbereitet, wir können das. Wir wollen den Gegner auch vor Aufgaben stellen.“
Den Corona-Ausbruch im eigenen Team haben die Braunschweiger indes überstanden. Schiele erklärt: „Einige Spieler waren in Quarantäne, haben deswegen vielleicht etwas Trainingsrückstand. Bryan Henning ist seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining, Michael Schultz kam bereits in der vergangenen Woche zurück. Lion Lauberbach und Iba May sind auch wieder da. Die Jungs haben sich einer medizinischen Untersuchung unterzogen und sind voll belastbar. Niko Kijewski hat eine leichte Blessur und musste gestern das Training abbrechen, da wird es wahrscheinlich für Samstag eng. Ansonsten stehen mir alle Spieler zur Verfügung.“
Ob die Rückkehrer auch gleich zur Startelf gehören, ist fraglich. Ein gewisser Aufholbedarf ist da. Doch durch die lange Pause muss das gesamte Team erst wieder in den Wettkampf-Rhythmus finden: Der Coach sagte zum Fitnesszustand des gesamten Teams: „Läuferisch sind wir schon annähernd bei 100 Prozent. Der Rest kommt aber auch mit den Spielen, wenn die Jungs öfters über 90 Minuten auf dem Rasen stehen. Das hatten wir in den Testspielen nur bei wenigen Spielern gemacht, weil wir auch im Training intensiv gearbeitet haben. Wir schauen immer, wer müde ist und ob wir reagieren müssen.“
Denn anschließend geht es für die Eintracht Schlag auf Schlag. Am Mittwoch nach dem Halle-Spiel folgt die Auswärtsaufgabe beim FSV Zwickau, danach geht es im Montagsspiel gegen den SC Verl. Wann das Berlin-Spiel nachgeholt wird, steht noch nicht fest. Wahrscheinlich passiert dies erst Anfang Februar.
Bis Ende Januar haben die Löwen noch die Möglichkeit, personell nachzulegen. Dazu sagte Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann: „Es ist eine klassische Situation im Januar und Normalität, dass Transfers nicht von heute auf morgen klappen. Aber wenn wir von einem Spieler überzeugt sind, werden wir versuchen, eine Lösung zu finden.“