Braunschweig (red). Die kurze Winterpause ist vorbei. Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig bereitet sich akribisch auf den Wiederbeginn der Pflichtspiele im neuen Jahr 2022 vor.
Am vergangenen Montag erfolgte der Trainingsauftakt. Am Morgen stand ein Fitnesstest auf dem Programm, am Nachmittag eine anstrengende Einheit mit dem Ball und vielen Richtungswechseln. Danilo Wiebe, Maurice Multhaup und Torwart Lennart Schulze-Kökelsum machten Teile des Teamtrainings mit, schufteten aber überwiegend mit Athletik-Coach Janning Michels auf dem Nebenplatz für ihr Comeback. Den Kader ergänzten die Landesliga-Akteure Raphael Zimpfer und Emil Kischka.
Zur Torhüter-Gruppe um Jasmin Fejzic, Yannik Bangsow und U19-Akteur Justin Duda gesellte sich der 22-jährige Testspieler Julian Bauer (zuletzt Bayern Alzenau). Luka Losic hat die Eintracht hingegen wieder verlassen – eine Spielgenehmigung besaß der ehemalige Offenbacher nicht. Doch aufgrund der Verletzung Schulze-Kökelsums fungierte er viele Monate als Trainingstorhüter. Der junge Schlussmann war früh in der Hinrunde von einer Kahnbeinfraktur außer Gefecht gesetzt worden, weshalb die Augen von Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann und Trainer Michael Schiele nun stärker auf ihn gerichtet sind. „Wenn es bei Lennart nicht geht, werden wir auf dieser Position etwas tun müssen. Das Risiko können wir nicht eingehen, im schlimmsten Fall nur noch einen spielfähigen Torhüter im Kader zu haben“, erläutert Vollmann gegenüber der Braunschweiger Zeitung.
Deshalb testeten die Blau-Gelben in der zurückliegenden Woche jenen Schlussmann Bauer. Der 1,90-Meter-Mann durchlief die Jugend-Abteilungen von Eintracht Frankfurt und Mainz 05. „Er macht bislang einen relativ guten Eindruck“, betonte Cheftrainer Michael Schiele: „Wir sind auf der Torhüterposition sehr bestrebt, einen Spieler zu verpflichten. Wir wissen bei Lennart Schulze-Kökelsum nicht, wie es funktioniert mit seiner Hand, seinem wichtigsten Werkzeug.“
Neu dabei war auch Jan-Hendrik Marx. Den Rechtsverteidiger hatten die Löwen kurz vor Jahreswechsel von Zweitliga-Schlusslicht Ingolstadt verpflichtet. Marx, der über Drittliga-Erfahrung mit Waldhof Mannheim verfügt, ist als Sofort-Hilfe vorgesehen – insbesondere, weil die rechte Abwehrseite aufgrund der Verletzungen von Wiebe und Multhaup derzeit nicht gut besetzt ist. „Er muss das schaffen“, sagte Vollmann über Marx mit Blick auf das nahende Spiel bei Viktoria Berlin am Sonntag in einer Woche. Der 64-Jährige sagte über den 26-jährigen Außenbahn-Akteur außerdem: „Jan-Hendrik ist ein Verteidiger, der zur Spitze der 3. Liga und darüber hinaus gehören kann.“ Nun muss er sich an seine neue Mannschaft und das Spielsystem gewöhnen.
Zudem vermeldete der Drittligist in dieser Woche, dass sich zwei Spieler mit dem Corona-Virus infiziert haben. „Die betroffenen Spieler hatten keinen Kontakt zur Mannschaft und befinden sich in häuslicher Quarantäne“, hieß es in der Vereinsmitteilung. Ob das Duo gegen Berlin schon wieder mitmischen kann, ist unklar.
Noch bis zum Ende des Monats ist das Transferfenster geöffnet. Nach der Verpflichtung von Marx ist die größte Baustelle der Eintracht dicht. Es kann aber möglicherweise noch zu Ab- und Zugängen kommen. Mittelfeldspieler Iba May und Martin Kobylanski gelten als Wechselkandidaten