30. Mai 2020
Freizeit

Endlich: Es darf gebadet werden

Die Freibäder im Landkreis Helmstedt öffnen ihre Tore mit einem einheitlichen Konzept

Gero Janze, Matthias Lorenz, Henning Thiel, Christian Seidenkranz (von links) und Alexander Hoppe (nicht im Bild) setzen auf die Vernunft und Eigenverantwortung der Badegäste. Foto: SG Grasleben/oh

Grasleben. Endlich: Die Freibäder im Landkreis Helmstedt öffnen ihre Tore doch noch für Besucher. Das war lange überhaupt nicht klar, denn die Öffnung der Einrichtungen ist an Rahmenbedingungen geknüpft.

Orientierung gibt die deutsche Bädergesellschaft. In einer Sache sind die Badbetreiber im Landkreis, die Städte Helmstedt und Königslutter sowie die Samtgemeinden Nord-Elm und Grasleben vielen Kreisen und Bundesländern weit voraus: Sie sind sich nämlich einig.

Das zeigte sich bei einem Pressetermin am Donnerstag im Freizeitbad Grasleben. Daran nahmen Matthias Lorenz von der Samtgemeinde Nord-Elm, Christian Seidenkranz von den Stadtwerken Königslutter, sein Bürgermeister Alexander Hoppe, Henning Thiel vom Bäderbetrieb Helmstedt und Gero Janze, Samtgemeindebürgermeister in Grasleben, teil. Mit ihm sprachen wir am Telefon über Ergebnisse und die Einigkeit der Kommunen.

„Wir sind zunächst einmal froh, dass wir die Bäder überhaupt öffnen dürfen“, schiebt der erste Mann im Rathaus Grasleben voraus. Gemeinsam hätten die Freizeitbad-Kommunen ein Konzept entwickelt, um den Betrieb trotz hoher Corona-Auflagen zu ermöglichen. „Wir setzen da in erster Linie auf die Vernunft und Eigenverantwortung der Menschen“, so Janze. Das heißt: Es gibt keine Einbahnstraße am Eingang oder Abstandsmarkierungen auf den Liegewiesen. Man gehe davon aus, dass die Badbesucher die Kontakt- und Abstandsregeln befolgen. „Sollte das nicht klappen, müssen wir eben handeln“, so Janze.

Gleichwohl gelten für die Corona-Bade-Saison besondere Rahmenbedingungen, und zwar in allen Freibädern: Eintrittskarten gibt es nur über ein Online-Ticket-System. Bezahlt wird per Überweisung, auch online. Per QR-Code müssen die Badegäste ihr Ticket am Eingang sozusagen bestätigen. Pro Haushalt sind nur fünf Tickets im Zuge einer Buchung möglich. Zehner- oder Saisonkarten gibt es nicht. Buchungsdaten, also die persönlichen Daten, werden für die möglicherweise notwendige Verfolgung einer Infektionskette drei Wochen lang aufbewahrt.

Die deutsche Bädergesellschaft hat eine Richtlinie für den Betrieb der Freibäder erstellt. Diese gibt etwa die maximale Zahl der Besucher vor, die sich gleichzeitig im Bad aufhalten dürfen. „Das richtet sich nach der Größe der Wasserfläche“, so Gero Janze.

Für Grasleben bedeutet das, dass sich maximal 140 Badegäste im Bad tummeln dürfen. Im Wasser, so der Samtgemeindebürgermeister, sei das Risiko einer Ansteckung übrigens deutlich geringer als an der frischen Luft, wenn sich die Badenden auch im kühlen Nass an die Abstände halten: mindestens zwei Meter. Dieser Abstand gilt grundsätzlich im Bad.

Und wie wird die Hygiene eingehalten? Auch dafür gibt es klare Regeln: Umkleiden und Duschen sind geschlossen, die Toiletten dürfen nur einzeln benutzt werden. Auf den Wiesen gibt es Sichtschutz, nur für den Fall, und: Pro Tag gibt es drei Badezeiten für das Bad. Am Ende einer jeden Badezeit müssen alle Gäste das Bad verlassen. „Dann müssen wir reinigen und desinfizieren“, so Gero Janze.

Auf den Internetseiten der Kommunen sind weitere Informationen zu finden. Dort gibt es auch den Link zum Online-Ticket-System, von der Stadt Helmstedt binnen kürzester Zeit realisiert, wie Janze betont.
Apropos: Kontaktsport auf den Liegewiesen ist verboten, die Sprungtürme sind geöffnet, und auch die Gastronomie soll bereit für den etappenweisen Ansturm sein.

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