Helmstedt. „Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet“, meinte Fiona Stöber mit einem strahlenden Lächeln. Die Trainerin vom Turnteam Helmstedt durfte sich nämlich über gleich zwei Siege bei der 19. Sportlerehrung des Kreissportbundes Helmstedt freuen.
Bei den Erwachsenen triumphierten wiederum ein „Eisenmann“ und starke Aufsteiger im Brunnentheater Bad Helmstedt. Doch der Reihe nach. Zunächst stand die Ehrung der besten Jugend-Einzelsportler an. Und dabei gab es eben das erste Mal Grund zur Freude für das Turnteam, welches sich aus dem Helmstedter SV und dem TSV Germania Helmstedt zusammensetzt.
Als Siegerin wurde nämlich Noemi Felicia Piccinini ausgerufen – die davon sichtlich überrumpelt und zu Tränen gerührt war. Sie hatte als erste Helmstedterin den goldenen Bezirkspokal gewonnen und zudem erste Plätze in den Gerätefinals im Sprung und am Boden geholt. „Ich möchte nächste Saison nach Leistungsklassen-Schwierigkeit turnen“, so Piccinini – wobei ihr die nächste Premiere für den Turnkreis gelingen würde.
Es folgte die Ehrung der Erwachsenensportler – und der Sieger in diese Kategorie hat sich seinen Erfolg wahrhaft verdient. Schließlich legte Jens Bernhart 3,8 Kilometer im Wasser, über 180 Kilometer auf dem Rad und dann noch 42,195 Meter zu Fuß in unter neun Stunden zurück und krönte sich damit zum Deutschen Ironman-Meister der Altersklasse 25 bis 29. Kein Wunder, dass der Triathlet für diese Leistung mit den meisten Stimmen belohnt wurde. „Danke an meine Familie und meine Freunde“, betonte Bernhart. Sie hätten ihn nicht nur beim Wettkampf in Hamburg unterstützt – sondern auch jetzt Stimmen für ihn mobilisiert.
Im zweiten Ehrungsblock wurde es deutlich voller auf der Bühne, denn nun standen die Mannschaftsehrungen an. Bei der Jugend ging es für Noemi Felicia Piccinini ein zweites Mal auf die Bühne. Sie ist nämlich Teil der ersten Turnmannschaft aus dem Kreis, die bei einem Wettkampf startete. Und zusammen mit ihren Mitstreiterinnen holte sie dabei prompt Platz 2.
„Es gab schon früher gute Turntalente im Kreis, aber der Altersunterschied war immer zu groß“, erzählte Trainerin Fiona Stöber auf der Bühne vor der Bekanntgabe der Sieger. Als sich nun in diesem Jahrgang die Chance ergeben hat, ergriffen die Helmstedter sie. „Vier Wochen vor dem Wettkampf haben wir uns spontan dazu entschlossen, teilzunehmen“, so Stöber. „Eigentlich wollten wir vor allem nur eines: dabei sein.“ Der Mannschaft gelang eben deutlich mehr – und dafür wurde sie nun auch zum Jugendteam des Jahres gewählt. Mit dem Doppelsieg hatte die Trainerin nicht gerechnet: „Die anderen Teams haben auch alle tolle Leistungen gebracht. Ich bin unglaublich stolz auf meine Schützlinge.“
Zum Abschluss standen bei den Erwachsenen gleich drei Mannschaften auf der Bühne, die sich mit Aufstiegen ihren Platz im Rampenlicht verdient hatten: Die Volleyballer des TV Bornum, die Luftpistolenschützen der SBr Süppplingen und die Handballer des HSV Warberg/Lelm. Es war eine knappe Entscheidung – doch letztlich hatte der HSV die Nase vorne. Seit dem Aufstieg in die Verbandsliga erlebt Warberg/Lelm indes eine kleine sportliche Talfahrt – vielleicht ist die Wahl zur Mannschaft des Jahres nun genau der Erfolg, der neue Kräfte freisetzt, damit es bald wieder bergauf geht.





